Die Autorin versuchte mehrmals, sich bei einem Polnisch-Test an der Universität in Wrocław anzumelden. Vergeblich. Dann kam die Einladung einer akkreditierten Sprachschule aus Warschau. In der Hauptstadt verstand sie, wieso der Test so gefragt war und bekam einen Einblick in die Anwartschaft auf das neue Polen, die Anforderungen für einen Daueraufenthalt und der neuen Marktlage für Sprachschulen.
Wir waren 150 in einer Sporthalle, nochmal 150 im Speisesaal einer Schule im Zentrum Warschaus. Vor kleinen Schreibtischen, mit Nummern versehenen, orangefarbenen Bändern am Arm, saßen wir still da.
Davor mussten wir in einem engen Korridor verweilen. Manche redeten miteinander, vor allem auf Russisch oder Ukrainisch. Viele standen allein, etwas verkrampft. Ihren Handys beraubt, die sie am Eingang hatten abgegeben müssen, blieb uns neben Plakaten, die zu Sportangeboten einluden, nichts anderes übrig als uns gegenseitig zu beobachten.